Meine Haltung zu Generativer Künstlicher Intelligenz
Nicht ablehnen, sondern genau hinsehen
Ich habe zu Künstlicher Intelligenz (K)) seit vielen Jahren einen engen Bezug. Als ich 1992 eine umfangreiche, mehrsprachige Diskursanalyse von internationalen Medien und Quellen machte, lotete ich die damaligen Möglichkeiten der KI aus - und stellte fest: spannend, doch für mich noch nicht brauchbar, weil es an Rechnerleistungen fehlte. Damit war ich nicht alleine.
Doch ich beobachtete die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz mit großem Interesse über die Jahre. Weniger, weil ich einen konkreten Anwendungsfall hatte, sondern weil mich das Gebiet faszinierte und ich mir der Grundprobleme bewusst war: Hält das Bewusstsein der Anwender mit den technischen Entwicklungen Schritt? Was könnten mögliche Konsequenzen sein?
Seit vor ca. 2023 ChatGPT das Kollektiv eroberte, sprechen wir von Generativer KI. Bei der Generativen KI werden Datenmodelle verwendet, die mit Unmengen an Daten trainiert werden, um Texte, Bilder, Videos, Stimmprodukte, Musik etc. zu erstellen. Sehr oft geschieht dies ohne Zustimmung jener, die die Daten erschaffen haben. Im Gegensatz dazu wird die prädiktive KI zu Vorhersage möglicher künftiger Ereignisse verwendet.
Heute wissen wir, wie manipulativ Algorithmen und die Generative KI sind. Die Auswirkungen spüren jene, die bereit sind, auf gesellschaftliche Entwicklungen hinzusehen und ehrlich damit zu sein.
Ich habe auch keine Angst, als Autorin nicht mehr gebraucht zu werden. Schreiben verbinde ich immer mit dem kreativ-göttlichen Funken. Den habe ich noch aus keiner GKI herausschlagen gesehen oder gehört. Was ich lese, sind glattgebürstete Hochglanztexte, alle ziemlich ähnlich, freundlich und gleichzeitig substanzlos. Alles, was ich nicht bin. Dafür bin und bleibe ich weiterhin Pionierin. Ich bleibe weiter Fragen stellend. Und ich bleibe weiterhin unbequem. Und - ich recherchiere nach wie vor für mein Leben gerne.
Ja - es gibt Bereiche, in der die Bearbeitung der unglaublichen Datenmengen mit Hilfe von KI große Fortschritte bringt. Das sind beispielhaft die Metrologie, die Klimaforschung, die Medizin und die Materialwissenschaften. Klug eingesetzt, kann KI sehr hilfreich sein.
Ja - es gibt Bereiche wie die Programmierung, wo einige Generative KI-Programm bereits sehr gute Hilfestellungen geben. Dabei geht es Technisches und nicht um ethische Fragen.
Ja - auch die Generativen KI-Programme werden besser. Doch ungeklärt bleibt die Frage - woher hat das Programm die Informationen?
Hier geht es - auch - um das Urheberrecht, das Nutzungs- und Verwertungsrecht. Der Schutz geistigen Eigentums ist nach wie vor aufrecht. Es geht - auch - um eine faire Entlohnung der unzähligen Autoren und Verlage. Es geht darum, zu fragen, ob man beim KI-Training mitmachen will. Hier liegt zur Zeit eine ungeklärte Rechtslage vor bzw. eine Rechtslage mit rechtsleeren Räumen, die vieles ermöglicht.
Viele der großen KI-Unternehmen berufen sich auf "fair use". Doch die Unterschiede zwischen den USA und Europa sind im Umfang und Vorgehen höchst unterschiedlich. Sich Daten einfach zu nehmen, ist höchst unethisch und sehr oft ein klarer Rechtsbruch. Doch ich meine, dass sich der rechtliche Bereich lösen lässt.
Mir geht es in erster Linie darum, dass das menschliche Bewusstsein mit dem technologischen Fortschritt Schritt hält. Ansonsten geht die Menschheit in einem atemberaubenden Tempo in die nächste Versklavungsrunde, mit gravierenden, auf die Menschheit zurückfallenden Konsequenzen.
Dieser Bereich findet meiner Einschätzung nach noch immer viel zu wenig Beachtung. Er ist jedoch der QuellCode dafür, wie es mit der Menschheit weitergeht.
Hinweis: Ein Teil dieses Textes erschien auf dem YouTube-Kanal SoulPasta by Andrea Riemer und wurde ergänzt und in einen größeren Kontext gestellt.