Astrologie.
Warum sie immer daneben liegt
Astrologie beschäftigt mich seit gut 40 Jahren. Nachwievor bin ihr gegenüber auch kritisch eingestellt. Hier teile ich ein paar persönliche Gedanken zur Frage, warum die Astrologie immer daneben liebt. Provokant und vor allem, um Sie zum Nachdenken anzuregen, wenn Sie - ganz geheim - das Zeitungshoroskop lesen, oder gar zum Astrologen laufen und es als Arzttermin Ihrem Umfeld gegenüber titulieren.
Astrologie. Points of Departure
Ich bin eine "alte Fragestellerin". Daher beginne ich diesen Beitrag auch mit einer Reihe an mir wichtig erscheinenden Fragen. Sie alle gruppieren sich um meine Ausgangsfrage.
Mit diesem Beitrag ermuntere ich zu einer zeitgemäßen Sichtweise zu Astrologie, zu ihren Möglichkeiten und ihren Unmöglichkeiten. Ich motiviere Sie, Ihre Erwartungen an die Astrologie passend zu dimensionieren. Und - ich motiviere, sich von der Zeit als Konstante in unserem Leben in der bekannten Vorstellung zu lösen und sich offen, neugierig und bereit die Potenziale anzusehen, die uns seriöse astrologische Aussagen anbieten.
Worüber sprechen wir, wenn wir von Astrologie sprechen?
Um über Astrologie sprechen zu können, ist ein Grundverständnis zur Sternenkunde, zu Zyklen, zu Planeten und Synchronizitäten, zu Geometrie und vor allem zur Symbolsprache und zu Archetypen erforderlich. Die Astrologie von heute ist Teil des sogenannten Aufstiegs, also der verstärkten Frequenzanhebung, die zu einer Bewusstseinserweiterung führt. Menschen, die auf diesem Weg sind, reicht es nicht mehr, wenn eine Aussage wie beispielsweise „ach heute steht deine Sonne schräg zum Saturn“.
Erwachte und bewusste Menschen wollen wissen, welche Chancen sie haben. Sie sind bereit, ihr Schicksal hinter sich zu lassen, aus der Opferrolle auszusteigen und in ihr wahres Leben einzusteigen. Sie sind bereit, Eigenverantwortung voll zu übernehmen. Dafür gibt es natürlich viel mehr als die Astrologie, auch anderes als die Neue Astrologie. Doch heute will ich mich genau darauf konzentrieren.
Menschen, die in ihrer Eigenverantwortung leben, wissen sehr genau, dass nicht von kausalen Zusammenhängen zwischen Planeten und Häusern und möglichen Winkelbezügen gefaselt wird. Sie wissen um die Potenzialität Bescheid. Sie wissen auch, dass sie sich diesen Potenzialen öffnen müssen und sich dafür bereit machen. Dann kommen die Impulse.
Sie erkennen einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen oben und unten. Dies ist eine hermetische Betrachtungsweise. Aktivitäten oben spiegeln Möglichkeiten unten wider. C.G. Jung nennt dies Synchronizitäten und versteht darunter ein Prinzip von akausalen Zusammenhängen. Die Energien oben zeigen etwas an. Sie sind ein Seismograf, der Erdbewegungen anzeigt. Doch verursacht diese Bewegungen nicht. Dies ist der entscheidende Gedanke. Es gibt keine Verursachung.
Der Mensch ist ein Resonanzwesen, weil er in seiner Urform Energie ist, die sich permanent bewegt und damit Schwingungen erzeugt, aussendet und empfängt. Wie innen, so außen. Wie oben, so unten.
Wenn Sie auf den Märchenprinzen oder die Märchenprinzessin warten und hoffen, dass Ihnen die Sterne sagen, wann das der Fall ist und wer ist, dann missbrauchen Sie astrologisches Wissen. Gleiches gilt für den Lottogewinn.
Wer die Möglichkeiten sehen will, der nimmt astrologisches Wissen als Hilfe und nicht zur Vorhersage. Daher sind alle Astrolog*innen, die von Vorhersagen sprechen, aus meiner Sicht unseriös. Sie meinen - naja, dann wir das Feld ziemlich ausgedünnt? Korrekt!
Es führen mehrere Wege zur Astrologie
Es gibt eine Fülle an Zugängen innerhalb der Astrologie. Keiner ist richtig. Keiner ist falsch. Der eine bildet ein Thema tiefer ab als der andere. Astrologie ist so vielfältig wie unser Menschsein. Es ist wie bei einem Foto. Jeder Fotograf sieht etwas anderes. Die Perspektive, die Lichtverhältnisse, die Energie des zu Fotografierenden, das Setting sind ausschlaggebend dafür, wie ein Bild wirkt. Mit der Astrologie ist es ähnlich. Es gibt unterschiedliche Standpunkte und es gibt unterschiedliche Fragestellungen, für die sich der eine Zugang eher eignet als der andere.
Daher lässt ein Zwischenfazit ziehen:
Was an Zeitschriften und Zeitungen angeboten wird, ist oft eine sehr schmale, kollektive Betrachtungsweise. Das Sonnenzeichen, das gemeinhin als Sternzeichen bezeichnet wird, dient in den Beschreibungen. Ausgeblendet bleiben mindestens zehn andere Energien. Das kann man machen. Doch die astrologische Aussage ist dünn.
Wenn Sie persönlichen Entscheidungen aufgrund dieser oft sehr allgemeinen Aussagen treffen, können Sie auch im Kaffeesatz lesen oder eine Münze werfen. Ihr sogenanntes Bauchgefühl ist dabei oft wesentlich treffender.
Denn: jede*r Astrolog*in hat ihr/sein Steckenpferd. Das entwickelt sich über Jahre mit der Beschäftigung mit der Materie. Seien Sie jedoch eines gewiss: Die Letztentscheidung bleibt immer bei IHNEN.
Neue Horizonte eröffnen
Ich sehe Astrologie etwas anders als viele meiner Kolleg*innen. Astrologische Konfigurationen sind für mich Interferenzmuster im Feld, das ein Quantenfeld ist. Ich beziehe mich auf das Feld aller Möglichkeiten. Sie können es auch morphogenetisches Feld, Akashachronik oder Bewusstseinsfeld nennen. Denn: alles ist vorhanden. Nichts wird grundsätzlich neu erschaffen.
Planeten, Häuser und Quadrate haben damit nichts zu tun. Doch jeder Planet ist ein eigenes Energiefeld. Jeder Planet strahlt nicht nur ein elektromagnetisches Feld aus, sondern ein Quantenfeld, das eine Reihe von Eigenschaften aufweist. Wenn Felder interagieren, wenn Planeten in bestimmten Häusern, die Lebensthemen zugeordnet sind und/oder Planeten in bestimmten Winkelbezügen zueinanderstehen, erzeugen sie ein Interferenzmuster. Sie erzeugen eine günstige oder weniger günstige Schwingung, mit der Sie in Resonanz gehen oder, wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind, nicht resonieren. Dabei kann uns Astrologie sehr gut begleiten. Sie nimmt uns keine Entscheidungen ab. Doch sie zeigt uns Möglichkeiten auf, die wir eigenverantwortlich und bewusst nutzen können. Es gilt immer der freie Wille.
Als Astrolog*in hat man eine große Verantwortung, vor allem wenn man eine große Community hat. Zur Kenntnis zu nehmen, dass man oft nicht weiß, wie sich Potenziale im Außen zeigen, das verlangt einigen sehr viel ab.
Wir müssen endlich lernen, mit der komplexen Lage, in der wir leben, umzugehen und uns gestaltender Teil dieser Lage zu begreifen
Ja - die Abläufe in unserer Gesellschaft sind sehr komplex geworden. Das schreibe ich seit gut 30 Jahren. Es ist daher nichts Neues. Komplex bedeutet vielschichtig. Wer dabei nach einfachen, simplen Lösungen nach copy&paste (sprich die Vergangenheit und das Bekannte fortschreiben will) verlangt, hat nicht erkannt, worum es geht. Es gibt dabei keine bösen Planeten und es gibt keine schlechten Konstellationen. Die Energien sind neutral. Es liegt an uns, was wir daraus machen: Astrology is what you make out it.
Übrigens tragen wir alle Energien, die wir als Archetypen bezeichnen, in uns. Die Anordnung zueinander variiert. Doch wir tragen alle Energien in uns. Daher gibt es auch keine Ausreden – auch nicht im Alltag.
Wer das suggeriert, hat Astrologie nicht verstanden und missbraucht dieses Instrument. Daten und Zeiträume, in denen etwas geschehen soll oder nicht, sind grundsätzlich problematisch. Es gibt so viele Formen von Zeit, nicht nur die uns bekannte lineare Zeit.
Sowohl im Persönlichen als auch im Gesellschaftlichen sind wir in einem der größten Umbrüche seit Menschengedenken. So komplex auch alles ist. So sehr wir in einem Mega-Umbruch sind. Doch den kann man gestalten, indem man Teil des Umbruchs ist. Wer in Umbrüchen nach einfachen Aussagen sucht, hat bereits verloren. Dies ist ein Widerspruch in sich. Wir müssen uns auch von dem noch immer verbreiteten Sicherheits- und Planbarkeitsdenken verabschieden und uns Ungewissheitskompetenz aneignen.
Der Mehrwert dieser Haltung beruht darauf, sein Leben mit seinen Händen zu führen. Es gibt den Mehrwert der Wahl und der Mitverantwortung. Es gibt den Mehrwert, dass es mehr als nur einen apodiktischen Weg gibt. Daraus ergibt sich der Mehrwert an Freiheit und an Wahlfreiheit. Wer bewusst ist, nimmt Astrologie und andere Instrument als das, was sie sind:
Die Sterne machen gewogen, sie zwingen jedoch nicht. Gleiches gilt für andere Instrumente. Doch der Mehrwert an astrologischen Möglichkeiten ist etwas Bereicherndes. Gerade wenn wir alle in einem die Grundfesten unseres Seins erschütternden Umbruchs sind, der noch einige Jahre dauern wird. Behalten Sie dabei immer in Erinnerung: Sie waren, sind und werden immer Chef*in im Ring Ihres Lebens sein. Immer! Herzlichen Glückwunsch dazu.
Weiterführende Links
https://spirit-online.de/auslaufmodell-astrologie-oder-auf-zu-neuen-horizonten.html
https://spirit-online.de/astrologischer-rueckblick-und-ausblick-fuer-2021-und-2022.html
https://spirit-online.de/astrologie-energetische-tour-dhorizon-fur-das-1-quartal-2021.html
https://spirit-online.de/astrologie-und-energiezyklen-2020-jahrhundertkonstellation.html